Die Grade
Die drei Grade der Freimaurerei
In der Freimaurerei durchläuft jedes Mitglied symbolisch drei Stufen der geistigen und charakterlichen Entwicklung: Lehrling, Geselle und Meister.
Der Lehrlingsgrad
Im Mittelpunkt des ersten Grades steht die Selbsterkenntnis – das Erkennen eigener Stärken, Schwächen und Begrenzungen.
Der Lehrling wird mit dem „rauen Stein“ verglichen: einem unfertigen Werkstück, das durch persönliche Arbeit – durch Lernen, Reflektion und Disziplin – zu einem behauenen, geformten Stein werden soll.
Dieser symbolische Vergleich steht für die Offenheit, sich weiterzuentwickeln und sich selbst zu formen.
Der Gesellengrad
Im zweiten Grad rückt der Blick nach außen: der Geselle soll lernen, seine Umwelt objektiv zu betrachten und seine Mitmenschen mit Verständnis und Einfühlungsvermögen wahrzunehmen.
Die Arbeit des Gesellen besteht darin, das eigene Denken und Handeln in den sozialen Zusammenhang zu stellen.
Der Meistergrad
Der dritte Grad vermittelt ein Bewusstsein für die Vergänglichkeit des Lebens.
Der Meister soll lernen, über den Dingen zu stehen, sich nicht von äußeren Umständen beherrschen zu lassen, sondern besonnen, gerecht und verantwortungsvoll zu handeln.
Er strebt nach innerer Reife und Souveränität.
Entwicklungsstufen
Diese drei Grade, die ihren Ursprung in der handwerklichen Tradition der Bauhütten haben, stehen für innere Entwicklungsstufen, die ein Freimaurer im Laufe seines Lebens durchläuft.
Die traditionelle Formulierung „Schau in dich – schau um dich – schau über dich“ spiegelt diese Stufen wider:
- Selbsterkenntnis: Lerne dich selbst kennen.
- Menschenkenntnis: Verstehe deine Mitmenschen.
- Selbstdisziplin: Gestalte dein Leben bewusst und verantwortungsvoll.
Beitrag und Arbeit
Für die Aufnahme in den Lehrlingsgrad, die Beförderung zum Gesellen sowie die Erhebung zum Meister ist jeweils ein moderater Kostenbeitrag zu entrichten.
Die eigentliche Logenarbeit besteht jedoch darin, sich im Lichte unserer maurerischen Philosophie stets neu der Selbsterkenntnis und persönlichen Entwicklung zu stellen.